Wir genossen kürzlich einige tolle Tage im Urlaub, da gehörte auch so mancher Besuch in kleinen Lokalen und Imbissstätten dazu. Zur Auswahl wurden uns die verrücktesten Speisekarten-Kreationen gereicht. Mal waren sie schlicht und einfach, mal aufwändig mit schönen Bildern und einwandfreier Typografie, meistens jedoch waren die Speisekarten chaotisch und mit irgendwo aus dem Internet zusammengeklauten Bildchen «verschönert». Einen wirklichen Eindruck, was man als Gast erwarten darf, konnte man sich so nicht holen.

Als Fotograf, aber auch als ganz normaler Gast, war ich nicht wenig verblüfft, wie wenig sich die Wirte Gedanken zur Präsentation Ihrer Produkte machen. Dabei ist es doch eindeutig: Der Mensch ist visuell orientiert und lässt sich von guten Bildern gerne verführen. Wenn man das zu seinen Nutzen einsetzt, kann man den Gast damit leise leiten und ihm diejenigen Produkte «ans Herz legen» (ok, nennen wir es «verkaufen»), an welchen man gut verdient, sich damit vom Mitbewerbereinheitsbrei abheben möchte oder worauf man einfach stolz ist.

Foto unterstützt den Mut, etwas Neues auszuprobieren

Es müssen nicht gerade Hochglanz-Foodfotografie-Aufnahmen sein. Aber gut ausgeleuchtet mit einem frischen Look und appetitlich angerichtet wirken die Gerichte sofort höchst einladend. Ein anderer Vorteil eines guten Produktfotos, insbesondere bei Speisen: Der (auswärtige) Gast kann sich unter einer lokal verankerten Bezeichnung einer Speise vielleicht noch nichts konkretes, oder gar etwas falsches vorstellen. Dank dem Foto erhält er einen sprachlich neutralen, universellen Eindruck, um was es sich handelt… und wird damit vielleicht auch motiviert, etwas Neues auszuprobieren.

Foodfotografie ist ein Teilbereich der Produktfotografie

Kurz zusammengefasst: Was für allgemeine Produkte gilt, hat auch bei Speisen seine Bedeutung. Ein ausdruckstarkes Produktbild gibt dem potentiellen Käufer die Bestätigung, das Richtige zu Kaufen, reduziert also Kaufabbrüche.